Bezirksflorianikapelle

„Der heilige Florian“

Irgendwie ist er ein typisch österreichischer Heiliger, der „Wasserkübelmann“, nicht nur, weil er aus Traismauer bei Wien stammte und in der Enns bei Lauriacum (Lorch) den Märtyrertod fand, er wurde in unserem Raum stets besonders verehrt … seine „internationale Bedeutung“ erlangte er aber erst als Heiliger der Feuerwehr. Allerdings ist er schon vor der Einrichtung der Institution der Freiwilligen Feuerwehren mit flatternder Fahne und Wasserkübel dargestellt, wie er das Feuer in einem brennenden Haus löscht.
Die Legende erzählt, dass Florian, ein römischer Offizier im Ruhestand, erfährt, dass seine ehemaligen Soldaten, die – wie er – Christen geworden waren, durch einen Erlass des Kaisers Diokletians (Kaiser von 384 – 305 n. Chr.) hingerichtet werden sollen. Statt zu fliehen schließt sich Florian ihnen an und erleidet den Märtyrertod durch Ertränken in der Enns. Sein Körper wird angespült und ein Adler bewacht ihn bis ihn Valeria, eine Witwe, findet und seine Bestattung im heutigen St. Florian durchführt.
Während vieler Jahrhunderte hat man Florian dargestellt, als Soldat im Kreis anderer heiliger Soldaten, etwa Georg und Sebastian oder als Patron der Müller mit dem Mühlrad, an das er gebunden wurde, um ertränkt zu werden, oder als Märtyrer mit dem Palmzweig. Für uns ist er eine Art himmlischer Feuerwehrmann, der gütig – wie verzeihend – auf das brennende Gebäude blickt, das er löscht!

Viele Feuerwehrkameraden fragten nach einem Ort zum Gedenken an die toten Kameraden der Feuerwehren vom Bezirk Mattersburg an. Diese Anregungen, diese Gedanken nahm das Bezirksfeuerwehrkommando, unter der Führung von OBR Adolf Binder sen., auf und die Idee für eine „Bezirksflorianikapelle“ war geboren. Von der Idee bis zur Fertigstellung vergingen zwei anstrengende Jahre.

Mit dieser Kapelle wird dem Andenken an die verstorbenen Feuerwehrkameraden ein sichtbares Zeichen gesetzt. Es soll an die tausenden Feuerwehrmänner- und frauen erinnert werden, die in Erfüllung ihrer freiwillig angenommenen Verpflichtung, zum Schutz und zur Rettung von Leben und Besitz ihrer Mitbürger und dabei ihr eigenes Leben, ihre Gesundheit riskieren, ja manchmal ihr Leben verloren haben.

„In schwierigen Zeiten, die hinter uns liegen, haben tapfere Männer und Frauen – oft unter Einsatz ihres Lebens – Mitmenschen in Not geholfen! Sie haben selbstlos mitgearbeitet, ein ehemaliges Werk der Nächstenliebe zu schaffen! Viele sind uns vorangegangen.
Wir gedenken ihrer in Ehrfurcht mit dieser Bezirksflorianikapelle!“

Errichtung der „Bezirksflorianikapelle“

Am 13.09.2011 wurde am Ort der Errichtung der „Bezirksflorianikapelle“ die Bauverhandlung mit den Vertretern der Stadtgemeinde Mattersburg abgehalten. Bereits am 26.09.2011 wurde mit dem Bau begonnen. Die „Bezirksflorianikapelle“ wurde auf einem Grundstück in der Nähe des Feuerwehrhauses der Stadtfeuerwehr Mattersburg errichtet. Dieses Grundstück stellte die Stadtgemeinde Mattersburg zur Verfügung. Die Fertigstellung erfolgte im Frühjahr 2013.

Im Jahr 2011 wurden insgesamt 707, im Jahr 2012 1036 und im Jahr 2013 341 Arbeitsstunden aufgewendet. Also insgesamt verschlang dieser Bau 2084 unentgeltliche Arbeitsstunden. Dazu möchte sich das Bezirksfeuerwehrkommando bei allen Mitwirkenden recht herzlichst bedanken. Ein Dank geht auch an das Amt der Bgld Landesregierung, der Stadtgemeinde Mattersburg für die Bereitststellung des Grundstückes, der Straßenmeisterei, dem Bauhof Mattersburg sowie den Gewerbetreibenden und Firmen für die Unterstützung bei dem Bau dieser Kapelle. Ein weiterer Dank ergeht auch an die Firmen Tiewald Erich und Haider & CO und den aus Kärnten stammenden Baumeister Peter Wolte. Der „Holzflorian“ wurde von Erich Unger aus Mattersburg und das „Holzbild“ von Roland Mann zur Verfügung gestellt. Auch dafür möchte sich das Bezirksfeuerwehrkommando recht herzlichst bedanken.

Am 8. März 2013 feierte das Bezirksfeuerwehrkommando Mattersburg gemeinsam mit den Kameraden des Bezirkes Mattersburg und im Beisein des Landesfeuerwehrkommandanten LBD Ing. Alois Kögl sein 90-jähriges Gründungsjubiläum. Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen konnten für verdiente bzw. langgediente Kameraden überreicht werden. Besonders jenen Kameraden, welche an dem Bau der „Bezirksflorianikapelle“ tatenreich mithalfen, wurde ein spezieller Dank ausgesprochen.

90-Jahr Feier des Bezirksfeuerwehrkommandos Mattersburg

Am 6. September 2013 feierte das Bezirksfeuerwehrkommando Mattersburg sein 90-jähriges Gründungsjubiläum mit einem großen Festakt. Gleichzeitig wurde auch die „Bezirksflorianikapelle“ gesegnet und seiner Bestimmung übergeben.

Als Ehrengäste konnten folgende Personen begrüßt werden:
Landeshauptmann Hans Niessl, Diözesanbischof Dr. Ägidius Zsifkovics, Superintendent Mag. Manfred Koch, Landeshauptmannstellvertreter und FRL Mag. Franz Steindl, Klubobmann Landtag Christian Illedits, Abgeordneter zum Nationalrat und Präsident des ASBL LV NÖ Otto Pendl, Bundesrätin Inge Posch-Gruska, Abgeordnete zum Landtag und Bgm von Mattersburg Ingrid Salamon, Landtagsabgeordnete Mag. Christian Sagartz und Matthias Weghofer, Leiter der Vollzugsdirektion Vollzugsdir. General Peter Prechtl (er hatte an diesem Tag Geburtstag), Landesfeuerwehrkdt. LBD Ing. Alois Kögl, Ehrenpräsident Ing. Manfred Seidl, Militärkommandant Mag. Brigadier Johann Luif, Landespolizeidirektor Mag. Hans Peter Doskozil, Bezirkshauptmann WHR Mag. Klaus Mezgolitz, Dechant und LFKR Harald Schremser, Landesfeuerwehrkdt-Stv. LBDStV Hans Hatzl, Landesfeuerwehrinspektor LBDStv. Ronald Sankovich, Bezirkspolizeikommandant Obstlt. Robert Galler, Bezirkspolizeikommandantstv. Obstlt. Werner Kautek, Bezirksstellenleiter des ÖRK Hannes Hauer, Leiter der Justizanstalt Eisenstadt Oberst Günter Wolf, Leiter der Justizanstalt Schwarzau Brigadier Gottfried Neuberger, Leiter der Justizanstalt Gerasdorf Hofrätin Dr. Margitta Essenther, Bezirksfeuerwehrkommandant von Baden LFR Anton Kerschbaumer, Bezirksfeuerwehrkommandant von Oberpullendorf Mag. OBR Rudolf Ferscha, Bezirksfeuerwehrkommandant von Eisenstadt-Umgebung OBR Bernhard Strassner, Stadtfeuerwehrkommandant von Eisenstadt BR Kurt Feichtinger, Stadtfeuerwehrkommandant von der Freistadt Rust BR Swen Karassowitsch, BR Ofenböck, Bezirksfeuerwehrkommandant a. D. aus dem Bezirk Hartberg OBR Franz Hauptmann, Vizepräsident der Europäischen Feuerwehrakademie und Kreisfeuerwehrinspektor a.D. Ortwin Neuschwander, Wehrführer der Feuerwehr gutweiler aus Rheinland Pfalz Brandmeister Eduard Theis, Ehren-BFK OBR Josef Karner, Ehren-BFK Stv. BR Herbert Koller, Ehren-ABI Johann Plank, Ehren-BFK OBR Hans Pock aus Oberwart und Landesgruppenobmann der IPA Burgenland ChefInsp Konrad Luckenberger

Der imposante Festakt wurde bei herrlichem Wetter vor der Kapelle abgehalten. Nach den zahlreichen Ansprachen diverser Ehrengäste und der Segnung der Kapelle durch Diözensanbischof Dr. Ägidius Zsifkovics erfolgte anschließend unter den Klängen der Militärmusik Burgenland der Marsch zur Bauermühle zu einem gemütlichen Beisammensein bei Speis und Trank.
Die Kapelle steht nun für alle Kameraden offen um vor Ort inne zu halten, Ruhe zu suchen und an jene Kameraden zu gedenken, welche im Dienste der Freiwilligkeit ihr Leben ließen.

„Gott zu Ehr, dem nächsten zur Wehr“

Ein Bericht von LM Hans Peter MEIDL